
Ein Hotel mit TraditionParkhotel Pörtschach
Das Parkhotel Pörtschach am Wörthersee ist ein einzigartiges Design-Juwel der 60er Jahre. Ob Erholung, Familienurlaub, Sporturlaub oder Kultururlaub, ob Event oder Seminar – das Parkhotel Pörtschach ist seit seiner Eröffnung ein Hotel welches durch Vielfalt & Tradition auszeichnet. Die Pörtschacher Halbinsel ist ein historisch wertvoller Ort, der bereits mehr als 150 Jahren, Touristen aus aller Welt nach Kärnten zieht.

Eine Unterkunft amWörthersee mit Geschichte
Heute erstrahlt das Parkhotel Pörtschach direkt am schönen Wörthersee im Charme der 60er Jahre. Doch die Geschichte bis hierher ist eine sehr lange und vor allem eine spannende…


Besuch vom Kaiserpaar 1856
Der Ort Pörtschach war bis Mitte des 19. Jahrhunderts ein verschlafenes Fischerdorf. Transportmittel waren damals hauptsächlich Plätten und Schiffe am Wörthersee. Das erste Mal besuchte Kaiser Franz Josef den Ort Pörtschach am 9. September 1856. In seiner Begleitung war Kaiserin Sissi. Man empfing den Kaiser mit einer See- und Höhenbeleuchtung und einem Feuerwerk.
Sommerfrische am Wörthersee 1864
Erst durch den Bau der k.u.k. privaten Südbahn im Jahr 1864 wurde der Wörthersee – wie man damals sagte – an die große Welt angeschlossen. Viele Reisende aus Oberitalien, das damals auch zur Monarchie gehörte, sahen die herrliche ruhige Landschaft und verweilten hier.
Dies führte einerseits zum Bau von Fremdenverkehrsbetrieben heimischer Grundbesitzer und andererseits dazu, dass reiche Gäste, meist Adelige und Geschäftsleute, Seegrundstücke erwarben um hier Villen am wärmsten See in Kärnten für ihren Sommeraufenthalt zu errichten.
Etablissement Wahliß 1872
Im Jahr 1872 erwarb der Wiener Porzellan Fabrikant Carl Ernst David Wahliß die gesamte Liegenschaft der Wörtherseebad AG. Zusammen mit dem Schloss Velden baute er das große Hotelimperium „Etablissement Wahliß“ auf. In Pörtschach errichtete er insgesamt 13 Hotelbauten, Freizeitanlagen (Badeanstalt, Tennisplätze) und ließ die Halbinsel von Pörtschach zu einem Naturpark umgestalten.
Wahliß setzte bei seinen Bauten heimische Architekten ein, die auch das ortsübliche Material bei seinen Bauten wählten, Holz aus der Umgebung, Steine von den Steinbrüchen der Umgebung und natürlich den bekannten „Pörtschacher Marmor“ für repräsentative Flächen.
Seine Villen waren Prachtbauten die allseits Bewunderung fanden und auch den Grundstein der heute so geschätzten Wörtherseearchitektur legten. Gerade die Villa IX des Etablissements Wahliß galt als besonderes Beispiel dafür. Es war die schönste und komfortabelste Unterkunft in Kärnten.
Die Kaiserfeste1889
Im Jahr 1889 kam Kaiser Franz Josef wieder zu Besuch nach Pörtschach. Carl Ernst David Wahliß konnte dem Monarchen sein Etablissement zeigen. Der Kaiser war vom großen Fremdenverkehrsbetrieb und gerade von der Villa IX, die ungefähr auf derselben Stelle wie das heutige Parkhotel Pörtschach steht, begeistert.
Seine Nähe zum österreichischen Kaiserhaus würdigte Wahliß nicht nur mit der Aufstellung einer Büste von Kaiser Franz Josef, sondern mit den jährlich abgehaltenen Kaiserfesten in der Ost- und Westbucht von Pörtschach. Porzellan Fabrikant Wahliß, der viele Monarchen in der ganzen Welt belieferte, hatte ein Auktionshaus in London und war auch in Paris und Tokio vertreten.
Das Etablissement Wahliß im Alpenseebad und klimatischen Kurort war ein beliebtes Urlaubsziel für den Übergang von und in die südlichen Winterkurorte der Monarchie. Ärztliche Empfehlungen bestanden für schwache Kinder (Nachkur nach Grado), Nervenleidende aller Art und für Rekonvaleszente, zur Nachkur von Karlsbad, Marienbad und Franzensbad.
Im Etablissement Wahliß war immer etwas los. Jeden Tag gab es Musik-, Kultur- und Freizeitveranstaltungen. Viele prominente Künstler der Hofoper waren zu Besuch und traten in Pörtschach auf.
Die Zeit nach Carl Ernst David Wahliß 1900
Nach dem Tod von Carl Ernst David Wahliß konnte die Familie das Hotelimperium nur mehr kurz halten. Es wechselten in der Folge die Besitzer und auch Teile der großen Liegenschaften wurden abverkauft.
Nach dem Einmarsch der Briten im Mai des Jahres 1945 waren hier Fronttruppen der Briten untergebracht und der gesamte Bereich der Halbinsel am Wörthersee für Einheimische gesperrt. Durch die Beschlagnahmung der Gebäude als deutsches Eigentum fehlte auch eine Sanierung der Bauten, sodass die Gebäude nach Abzug der Briten schon sehr desolat waren.
Im Etablissement Wahliß war immer etwas los. Jeden Tag gab es Musik-, Kultur- und Freizeitveranstaltungen. Viele prominente Künstler der Hofoper waren zu Besuch und traten in Pörtschach auf.
Der Bau des Parkhotel Pörtschach 1953
1953 konnte die Gemeinde nach langwierigen Verhandlungen die Liegenschaft wieder vom deutschen Finanzministerium rückerwerben. In der Folge wurde die Liegenschaft an eine Gesellschaft verkauft, die auf dem Gelände ein neues Hotel und eine Kuranstalt errichten wollte. Da über den vereinbarten Zeitraum hinaus nichts geschah, fiel die Liegenschaft wieder der Gemeinde zu.
Erst die Baufirma Wayss & Freytag – Simplexbau, die 1959 das Anwesen erwarb, setzte einen Hotelbau um. Nach den Plänen von Architekt Dipl.-Ing. Kurt Köfer errichtete man das heutige Parkhotel Pörtschach und eröffnete dieses am 1. Juli 1963. Die Baufirma hatte zu Beginn einen fremden Betreiber für das Hotel eingesetzt und kam später in finanzielle Schwierigkeiten.
In den nächsten Jahren wurde das Parkhotel Pörtschach wiederum umgestaltet und ein Hallenbad angebaut. Das Hotel gehört der List Group mit Sitz in Wien an.
Das Parkhotel Pörtschach ist für Architekturkenner ein Symbol der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts und wird von vielen als Kultobjekt angesehen. Das Bauwerk ist ein vollkommen durchgestyltes Werk, bei dem man die Details der „Sechziger“ von den Türdrückern bis zu den Beleuchtungskörpern auf der Terrasse sehen kann.
Das Parkhotel Pörtschach ist die erste Unterkunft am Wörthersee – am schönsten Platz und mit größter Tradition. Unzählige prominente Besucher und Tagungen, wie die EU-Tagung 1998 zeugen vom anerkannten Betrieb des Hotels in Kärnten.


Hotelarchitektur60er mit Inselfeeling
Schon seit der Eröffnung 1963 ist das Parkhotel Pörtschach eines der wichtigsten Bauten des modernen Wörthersee-Tourismus. Auch in Velden und Klagenfurt wurde zu dieser Zeit in der formal reduzierten Eleganz der sechziger Jahre gebaut. Kurz: Die Moderne war an den sonnigen Ufern des Wörthersees angekommen.
Durch behutsame Pflege und sanfte Renovierung sind in unserem Haus noch viele Räumlichkeiten und Stilelemente, wie etwa der Speisesaal, die Rezeption, die Lobby und die Hotelbar, der Aufzug und die Treppen im Original erhalten und vermitteln unseren Gästen ein einmaliges Ambiente der Swinging Sixties. Wenn die Gäste beim fantastischen Ausblick von ihren Balkonen an einen Ocean Liner denken, so ist diese Assoziation dem Bauherrn und dem Architekten sicher recht.
Aufbruch und Aufschwung
In den 1960er-Jahren florierte die Wirtschaft, die Trümmer des Krieges waren beseitigt, die Ölkrise war noch weit weg und der Wohlstand zog ein. Plötzlich konnten Urlaubsträume in Erfüllung gehen und der jährliche Sommerurlaub mit dem Auto wurde für die breite Masse zur Normalität. Die regelmäßige Wanderbewegung in den Süden setzte ein und hat bis heute nicht geendet. Das Phänomen des Massentourismus war geboren und brachte blitzartig neue Anforderungen. Soziale Maßnahmen wie kürzere Arbeitszeiten und Urlaubsanspruch lösten eine Entwicklung von der Arbeits- zur Freizeitgesellschaft aus. Parallel dazu organisierte und institutionalisierte man den Tourismus: Reiseveranstalter wie TUI, Neckermann, Quelle etc. schnürten Angebote für die Bewegungen der Massen und der Staat begleitete sie mit der Österreich Werbung und Infrastrukturmaßnahmen, etwa dem Ausbau des Straßennetzes.
In den Urlaubsgegenden investierte man rege, um den Ansturm der Reisenden aufzunehmen.
Nun zog auch hier der Aufschwung ein. Plötzlich waren Urbanität und Modernität zu erkennen. Pralle Zuversicht zeigte sich in den Bauten, als würden die Massen unversiegbar strömen. Man wollte weg vom Natürlichen und hin zum außergewöhnlichen.
Es wurde vor allem in die Höhe gebaut. In den Vereinigten Staaten entstanden gemischte Hochhauskomplexe mit Hotelzimmern, Wohnungen und Büroräumlichkeiten, wie etwa das UN Plaza Hotel von Kevin Rode in NYC.
Die Hotelkette Hilton preschte weltweit vor, sie bot Uniformität durch eine architektonische Corporate Identity mit lokalem Kolorit. In dieser Entwicklung stach ein Architekt hervor: John Portman, der als Erfinder der mehrstöckigen Atrium-Hotels gilt. Dieser neu geschaffene öffentliche Raum zieht nicht nur Reisende, sondern auch die lokale Bevölkerung an und lässt Hotels zum gesellschaftlichen Treffpunkt avancieren. Schön zu beobachten ist dieser Zeitgeist in der momentan aktuellen Kultserie „Mad Men“ von Matthew Weiner. Die schicke New Yorker Society triff sich in den großen Häusern, um Geschäfte zu machen und um ihren Wohlstand zu inszenieren. Konferenzräumlichkeiten werden zum fixen Bestandteil von Stadthotels und Hoteleröffnungen zum gesellschaftlichen Ereignis.
Zum Urlauben begibt man sich ab den 1960ern gerne auch in Resorts. Diese sind eine Zufluchtsstätte, man will raus aus dem Alltag und rein in den Urlaub. Der abgegrenzte Bereich soll großzügig wirken und dabei das Gefühl vermitteln, frei zu sein. Das Herzstück der Resorts ist der Pool, dort lebt die Gesellschaft.
Sicherheit für das Treiben bieten die umschlingenden Gebäudeformen sowie das üppige Grün der Anlagen. Atmosphärisch denkt man an Sean Connery alias James Bond mit Cocktail am Pool und Frauen, die sich in Bikinis rekeln. Gestalterisch findet man von 1955 bis 1965 oft raue Materialien, gerne werden Sichtbeton und andere körnige Oberflächen eingesetzt. Nach außen wirken die Gebäude mit Beton, Stahl und Glas relativ geschlossen, einzig durchgängige großflächige Fensterbänder lassen ins bunte Gesicht des Inneren blicken. Extravagante Formen treffen auf grafische Muster, vom zarten Pastell bis zu ausdrucksstarken Knalltönen darf nichts ausgelassen werden.
Holz findet man häufig in der Rezeptionsgestaltung, der Boden strahlt Lebendigkeit aus und kleine Sitzgelegenheiten verleiten zum Verweilen. Der Aufstieg von Plastik setzte dem Design keine Grenzen mehr und organische Formen prägten die Möbel. Aber auch Schlichtheit, durch lange unverschnörkelte Sideboards oder luftige Bücherregale, ist zu finden. Lampen wurden tief gehängt und erleuchten in strahlenden Farben. Der Nierentisch erlangt seine Berühmtheit oder die Swan-Chairs von Arne Jacobsen aus Dänemark.
Zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten ergeben sich und Mitte der 1950er-Jahre hält die Utopie Einzug: Disneyland erobert die Welt. 1955 wird in Kalifornien der erste Disney-Freizeitpark samt Disney-Hotel eröffnet (Abb. 3 und 4), eine neue Ära von Fantasiearchitektur entsteht. Märchen und Comicwelten verführen zum Träumen und Eintauchen, die Realität verliert. Hand in Hand mit den USA gewinnen auch in Österreich Freizeitparks an Bedeutung;
1958 eröffnet Minimundus. Das Ziel dieser Parks ist jedoch da wie dort dasselbe: Unterhaltung. Die Tristesse der Kriegsjahre verblasst, alles ist möglich in den Zeiten des Aufschwungs. Während Spanien die Costa Brava mit Bettenburgen zupflastert, eilt Griechenland in die Moderne und gründet das Xenia-Bauprogramm, eine Abteilung der griechischen Zentrale für Fremdenverkehr. Das Programm soll als Vorbild für die private Hotelbauwirtschaft dienen, Hotels mit architektonischem Anspruch propagieren und Gäste durch Komfort begeistern. So entstanden in den Jahren 1955 bis 1965 circa 50 Hotels, geplant und gebaut von jungen griechischen Architekten.
Heute ist das Erbe des Xenia-Programms spärlich, eine Würdigung blieb aus. Hotels wurden geschlossen, abgerissen und bis zur Unkenntlichkeit umgebaut. Einzig das Hotel Xenia auf Mykonos restaurierte man denkmalgerecht und eröffnete es 2004 als Designhotel unter dem Namen Theoxenia Mykonos.
Heute propagieren Lifestylemagazine und Szenepostillen eine klare Botschaft: Retro ist schick, die „Rolling Fifties“ und die „Swinging Sixities“ sind am Vormarsch. Motel One, eine deutsche Budgethotelkette, bedient sich etwa des Retrolooks und der berühmte Egg-Chair von Arne Jacobsen wird zum türkisen Markenelement der Rezeption. Die Architektur der Sechziger ist alles andere als ein Auslaufmodell. Ein Beispiel ist das 2011 in Wien eröffnete zweite Hotel Daniel, basierend auf dem Hoffmann-La-Roche-Bürogebäude aus den 1960ern von Georg Lippert und Roland Rohn. Die Fassade im Curtain-Wall-Stil blieb original erhalten, ein Glücksfall für das alte Baujuwel . Der Sixties-Look lockt auch im alpinen Bereich – das Hotel Miramonte in Bad Gastein vermarktet sich etwa als ein Third Place mit k&k-Urbanität und 60ies-Flair. Und im Hotel der Therme Vals findet man sogar noch originale Zimmer dieser Zeit. Die Außenhäuser Tomül und Zervreila geben ein 1960er-Hochseefeeling mitten in der Schweizer Bergwelt.
Und auch das Parkhotel Pörtschach funkelt zu seinem runden Jubiläum 2013 in seiner 1960er-Pracht.
Hotel als Weltanschauung
In den 1960er-Jahren florierte die Wirtschaft, die Trümmer des Krieges waren beseitigt, die Ölkrise war noch weit weg und der Wohlstand zog ein. Plötzlich konnten Urlaubsträume in Erfüllung gehen und der jährliche Sommerurlaub mit dem Auto wurde für die breite Masse zur Normalität. Die regelmäßige Wanderbewegung in den Süden setzte ein und hat bis heute nicht geendet. Das Phänomen des Massentourismus war geboren und brachte blitzartig neue Anforderungen. Soziale Maßnahmen wie kürzere Arbeitszeiten und Urlaubsanspruch lösten eine Entwicklung von der Arbeits- zur Freizeitgesellschaft aus. Parallel dazu organisierte und institutionalisierte man den Tourismus: Reiseveranstalter wie TUI, Neckermann, Quelle etc. schnürten Angebote für die Bewegungen der Massen und der Staat begleitete sie mit der Österreich Werbung und Infrastrukturmaßnahmen, etwa dem Ausbau des Straßennetzes.
In den Urlaubsgegenden investierte man rege, um den Ansturm der Reisenden aufzunehmen.
Nun zog auch hier der Aufschwung ein. Plötzlich waren Urbanität und Modernität zu erkennen. Pralle Zuversicht zeigte sich in den Bauten, als würden die Massen unversiegbar strömen. Man wollte weg vom Natürlichen und hin zum außergewöhnlichen.
Es wurde vor allem in die Höhe gebaut. In den Vereinigten Staaten entstanden gemischte Hochhauskomplexe mit Hotelzimmern, Wohnungen und Büroräumlichkeiten, wie etwa das UN Plaza Hotel von Kevin Rode in NYC.
Die Hotelkette Hilton preschte weltweit vor, sie bot Uniformität durch eine architektonische Corporate Identity mit lokalem Kolorit. In dieser Entwicklung stach ein Architekt hervor: John Portman, der als Erfinder der mehrstöckigen Atrium-Hotels gilt. Dieser neu geschaffene öffentliche Raum zieht nicht nur Reisende, sondern auch die lokale Bevölkerung an und lässt Hotels zum gesellschaftlichen Treffpunkt avancieren. Schön zu beobachten ist dieser Zeitgeist in der momentan aktuellen Kultserie „Mad Men“ von Matthew Weiner. Die schicke New Yorker Society triff sich in den großen Häusern, um Geschäfte zu machen und um ihren Wohlstand zu inszenieren. Konferenzräumlichkeiten werden zum fixen Bestandteil von Stadthotels und Hoteleröffnungen zum gesellschaftlichen Ereignis.
Zum Urlauben begibt man sich ab den 1960ern gerne auch in Resorts. Diese sind eine Zufluchtsstätte, man will raus aus dem Alltag und rein in den Urlaub. Der abgegrenzte Bereich soll großzügig wirken und dabei das Gefühl vermitteln, frei zu sein. Das Herzstück der Resorts ist der Pool, dort lebt die Gesellschaft.
Sicherheit für das Treiben bieten die umschlingenden Gebäudeformen sowie das üppige Grün der Anlagen. Atmosphärisch denkt man an Sean Connery alias James Bond mit Cocktail am Pool und Frauen, die sich in Bikinis rekeln. Gestalterisch findet man von 1955 bis 1965 oft raue Materialien, gerne werden Sichtbeton und andere körnige Oberflächen eingesetzt. Nach außen wirken die Gebäude mit Beton, Stahl und Glas relativ geschlossen, einzig durchgängige großflächige Fensterbänder lassen ins bunte Gesicht des Inneren blicken. Extravagante Formen treffen auf grafische Muster, vom zarten Pastell bis zu ausdrucksstarken Knalltönen darf nichts ausgelassen werden.
Holz findet man häufig in der Rezeptionsgestaltung, der Boden strahlt Lebendigkeit aus und kleine Sitzgelegenheiten verleiten zum Verweilen. Der Aufstieg von Plastik setzte dem Design keine Grenzen mehr und organische Formen prägten die Möbel. Aber auch Schlichtheit, durch lange unverschnörkelte Sideboards oder luftige Bücherregale, ist zu finden. Lampen wurden tief gehängt und erleuchten in strahlenden Farben. Der Nierentisch erlangt seine Berühmtheit oder die Swan-Chairs von Arne Jacobsen aus Dänemark.
Zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten ergeben sich und Mitte der 1950er-Jahre hält die Utopie Einzug: Disneyland erobert die Welt. 1955 wird in Kalifornien der erste Disney-Freizeitpark samt Disney-Hotel eröffnet (Abb. 3 und 4), eine neue Ära von Fantasiearchitektur entsteht. Märchen und Comicwelten verführen zum Träumen und Eintauchen, die Realität verliert. Hand in Hand mit den USA gewinnen auch in Österreich Freizeitparks an Bedeutung;
1958 eröffnet Minimundus. Das Ziel dieser Parks ist jedoch da wie dort dasselbe: Unterhaltung. Die Tristesse der Kriegsjahre verblasst, alles ist möglich in den Zeiten des Aufschwungs. Während Spanien die Costa Brava mit Bettenburgen zupflastert, eilt Griechenland in die Moderne und gründet das Xenia-Bauprogramm, eine Abteilung der griechischen Zentrale für Fremdenverkehr. Das Programm soll als Vorbild für die private Hotelbauwirtschaft dienen, Hotels mit architektonischem Anspruch propagieren und Gäste durch Komfort begeistern. So entstanden in den Jahren 1955 bis 1965 circa 50 Hotels, geplant und gebaut von jungen griechischen Architekten.
Heute ist das Erbe des Xenia-Programms spärlich, eine Würdigung blieb aus. Hotels wurden geschlossen, abgerissen und bis zur Unkenntlichkeit umgebaut. Einzig das Hotel Xenia auf Mykonos restaurierte man denkmalgerecht und eröffnete es 2004 als Designhotel unter dem Namen Theoxenia Mykonos.
Heute propagieren Lifestylemagazine und Szenepostillen eine klare Botschaft: Retro ist schick, die „Rolling Fifties“ und die „Swinging Sixities“ sind am Vormarsch. Motel One, eine deutsche Budgethotelkette, bedient sich etwa des Retrolooks und der berühmte Egg-Chair von Arne Jacobsen wird zum türkisen Markenelement der Rezeption. Die Architektur der Sechziger ist alles andere als ein Auslaufmodell. Ein Beispiel ist das 2011 in Wien eröffnete zweite Hotel Daniel, basierend auf dem Hoffmann-La-Roche-Bürogebäude aus den 1960ern von Georg Lippert und Roland Rohn. Die Fassade im Curtain-Wall-Stil blieb original erhalten, ein Glücksfall für das alte Baujuwel . Der Sixties-Look lockt auch im alpinen Bereich – das Hotel Miramonte in Bad Gastein vermarktet sich etwa als ein Third Place mit k&k-Urbanität und 60ies-Flair. Und im Hotel der Therme Vals findet man sogar noch originale Zimmer dieser Zeit. Die Außenhäuser Tomül und Zervreila geben ein 1960er-Hochseefeeling mitten in der Schweizer Bergwelt.
Und auch das Parkhotel Pörtschach funkelt zu seinem runden Jubiläum 2013 in seiner 1960er-Pracht.
Sommerfrische zum Wochenendtrip
In den 1960er-Jahren florierte die Wirtschaft, die Trümmer des Krieges waren beseitigt, die Ölkrise war noch weit weg und der Wohlstand zog ein. Plötzlich konnten Urlaubsträume in Erfüllung gehen und der jährliche Sommerurlaub mit dem Auto wurde für die breite Masse zur Normalität. Die regelmäßige Wanderbewegung in den Süden setzte ein und hat bis heute nicht geendet. Das Phänomen des Massentourismus war geboren und brachte blitzartig neue Anforderungen. Soziale Maßnahmen wie kürzere Arbeitszeiten und Urlaubsanspruch lösten eine Entwicklung von der Arbeits- zur Freizeitgesellschaft aus. Parallel dazu organisierte und institutionalisierte man den Tourismus: Reiseveranstalter wie TUI, Neckermann, Quelle etc. schnürten Angebote für die Bewegungen der Massen und der Staat begleitete sie mit der Österreich Werbung und Infrastrukturmaßnahmen, etwa dem Ausbau des Straßennetzes.
In den Urlaubsgegenden investierte man rege, um den Ansturm der Reisenden aufzunehmen.
Nun zog auch hier der Aufschwung ein. Plötzlich waren Urbanität und Modernität zu erkennen. Pralle Zuversicht zeigte sich in den Bauten, als würden die Massen unversiegbar strömen. Man wollte weg vom Natürlichen und hin zum außergewöhnlichen.
Es wurde vor allem in die Höhe gebaut. In den Vereinigten Staaten entstanden gemischte Hochhauskomplexe mit Hotelzimmern, Wohnungen und Büroräumlichkeiten, wie etwa das UN Plaza Hotel von Kevin Rode in NYC.
Die Hotelkette Hilton preschte weltweit vor, sie bot Uniformität durch eine architektonische Corporate Identity mit lokalem Kolorit. In dieser Entwicklung stach ein Architekt hervor: John Portman, der als Erfinder der mehrstöckigen Atrium-Hotels gilt. Dieser neu geschaffene öffentliche Raum zieht nicht nur Reisende, sondern auch die lokale Bevölkerung an und lässt Hotels zum gesellschaftlichen Treffpunkt avancieren. Schön zu beobachten ist dieser Zeitgeist in der momentan aktuellen Kultserie „Mad Men“ von Matthew Weiner. Die schicke New Yorker Society triff sich in den großen Häusern, um Geschäfte zu machen und um ihren Wohlstand zu inszenieren. Konferenzräumlichkeiten werden zum fixen Bestandteil von Stadthotels und Hoteleröffnungen zum gesellschaftlichen Ereignis.
Zum Urlauben begibt man sich ab den 1960ern gerne auch in Resorts. Diese sind eine Zufluchtsstätte, man will raus aus dem Alltag und rein in den Urlaub. Der abgegrenzte Bereich soll großzügig wirken und dabei das Gefühl vermitteln, frei zu sein. Das Herzstück der Resorts ist der Pool, dort lebt die Gesellschaft.
Sicherheit für das Treiben bieten die umschlingenden Gebäudeformen sowie das üppige Grün der Anlagen. Atmosphärisch denkt man an Sean Connery alias James Bond mit Cocktail am Pool und Frauen, die sich in Bikinis rekeln. Gestalterisch findet man von 1955 bis 1965 oft raue Materialien, gerne werden Sichtbeton und andere körnige Oberflächen eingesetzt. Nach außen wirken die Gebäude mit Beton, Stahl und Glas relativ geschlossen, einzig durchgängige großflächige Fensterbänder lassen ins bunte Gesicht des Inneren blicken. Extravagante Formen treffen auf grafische Muster, vom zarten Pastell bis zu ausdrucksstarken Knalltönen darf nichts ausgelassen werden.
Holz findet man häufig in der Rezeptionsgestaltung, der Boden strahlt Lebendigkeit aus und kleine Sitzgelegenheiten verleiten zum Verweilen. Der Aufstieg von Plastik setzte dem Design keine Grenzen mehr und organische Formen prägten die Möbel. Aber auch Schlichtheit, durch lange unverschnörkelte Sideboards oder luftige Bücherregale, ist zu finden. Lampen wurden tief gehängt und erleuchten in strahlenden Farben. Der Nierentisch erlangt seine Berühmtheit oder die Swan-Chairs von Arne Jacobsen aus Dänemark.
Zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten ergeben sich und Mitte der 1950er-Jahre hält die Utopie Einzug: Disneyland erobert die Welt. 1955 wird in Kalifornien der erste Disney-Freizeitpark samt Disney-Hotel eröffnet (Abb. 3 und 4), eine neue Ära von Fantasiearchitektur entsteht. Märchen und Comicwelten verführen zum Träumen und Eintauchen, die Realität verliert. Hand in Hand mit den USA gewinnen auch in Österreich Freizeitparks an Bedeutung;
1958 eröffnet Minimundus. Das Ziel dieser Parks ist jedoch da wie dort dasselbe: Unterhaltung. Die Tristesse der Kriegsjahre verblasst, alles ist möglich in den Zeiten des Aufschwungs. Während Spanien die Costa Brava mit Bettenburgen zupflastert, eilt Griechenland in die Moderne und gründet das Xenia-Bauprogramm, eine Abteilung der griechischen Zentrale für Fremdenverkehr. Das Programm soll als Vorbild für die private Hotelbauwirtschaft dienen, Hotels mit architektonischem Anspruch propagieren und Gäste durch Komfort begeistern. So entstanden in den Jahren 1955 bis 1965 circa 50 Hotels, geplant und gebaut von jungen griechischen Architekten.
Heute ist das Erbe des Xenia-Programms spärlich, eine Würdigung blieb aus. Hotels wurden geschlossen, abgerissen und bis zur Unkenntlichkeit umgebaut. Einzig das Hotel Xenia auf Mykonos restaurierte man denkmalgerecht und eröffnete es 2004 als Designhotel unter dem Namen Theoxenia Mykonos.
Heute propagieren Lifestylemagazine und Szenepostillen eine klare Botschaft: Retro ist schick, die „Rolling Fifties“ und die „Swinging Sixities“ sind am Vormarsch. Motel One, eine deutsche Budgethotelkette, bedient sich etwa des Retrolooks und der berühmte Egg-Chair von Arne Jacobsen wird zum türkisen Markenelement der Rezeption. Die Architektur der Sechziger ist alles andere als ein Auslaufmodell. Ein Beispiel ist das 2011 in Wien eröffnete zweite Hotel Daniel, basierend auf dem Hoffmann-La-Roche-Bürogebäude aus den 1960ern von Georg Lippert und Roland Rohn. Die Fassade im Curtain-Wall-Stil blieb original erhalten, ein Glücksfall für das alte Baujuwel . Der Sixties-Look lockt auch im alpinen Bereich – das Hotel Miramonte in Bad Gastein vermarktet sich etwa als ein Third Place mit k&k-Urbanität und 60ies-Flair. Und im Hotel der Therme Vals findet man sogar noch originale Zimmer dieser Zeit. Die Außenhäuser Tomül und Zervreila geben ein 1960er-Hochseefeeling mitten in der Schweizer Bergwelt.
Und auch das Parkhotel Pörtschach funkelt zu seinem runden Jubiläum 2013 in seiner 1960er-Pracht.
60 er Designhotel in seh-lage.
In den 1960er-Jahren florierte die Wirtschaft, die Trümmer des Krieges waren beseitigt, die Ölkrise war noch weit weg und der Wohlstand zog ein. Plötzlich konnten Urlaubsträume in Erfüllung gehen und der jährliche Sommerurlaub mit dem Auto wurde für die breite Masse zur Normalität. Die regelmäßige Wanderbewegung in den Süden setzte ein und hat bis heute nicht geendet. Das Phänomen des Massentourismus war geboren und brachte blitzartig neue Anforderungen. Soziale Maßnahmen wie kürzere Arbeitszeiten und Urlaubsanspruch lösten eine Entwicklung von der Arbeits- zur Freizeitgesellschaft aus. Parallel dazu organisierte und institutionalisierte man den Tourismus: Reiseveranstalter wie TUI, Neckermann, Quelle etc. schnürten Angebote für die Bewegungen der Massen und der Staat begleitete sie mit der Österreich Werbung und Infrastrukturmaßnahmen, etwa dem Ausbau des Straßennetzes.
In den Urlaubsgegenden investierte man rege, um den Ansturm der Reisenden aufzunehmen.
Nun zog auch hier der Aufschwung ein. Plötzlich waren Urbanität und Modernität zu erkennen. Pralle Zuversicht zeigte sich in den Bauten, als würden die Massen unversiegbar strömen. Man wollte weg vom Natürlichen und hin zum außergewöhnlichen.
Es wurde vor allem in die Höhe gebaut. In den Vereinigten Staaten entstanden gemischte Hochhauskomplexe mit Hotelzimmern, Wohnungen und Büroräumlichkeiten, wie etwa das UN Plaza Hotel von Kevin Rode in NYC.
Die Hotelkette Hilton preschte weltweit vor, sie bot Uniformität durch eine architektonische Corporate Identity mit lokalem Kolorit. In dieser Entwicklung stach ein Architekt hervor: John Portman, der als Erfinder der mehrstöckigen Atrium-Hotels gilt. Dieser neu geschaffene öffentliche Raum zieht nicht nur Reisende, sondern auch die lokale Bevölkerung an und lässt Hotels zum gesellschaftlichen Treffpunkt avancieren. Schön zu beobachten ist dieser Zeitgeist in der momentan aktuellen Kultserie „Mad Men“ von Matthew Weiner. Die schicke New Yorker Society triff sich in den großen Häusern, um Geschäfte zu machen und um ihren Wohlstand zu inszenieren. Konferenzräumlichkeiten werden zum fixen Bestandteil von Stadthotels und Hoteleröffnungen zum gesellschaftlichen Ereignis.
Zum Urlauben begibt man sich ab den 1960ern gerne auch in Resorts. Diese sind eine Zufluchtsstätte, man will raus aus dem Alltag und rein in den Urlaub. Der abgegrenzte Bereich soll großzügig wirken und dabei das Gefühl vermitteln, frei zu sein. Das Herzstück der Resorts ist der Pool, dort lebt die Gesellschaft.
Sicherheit für das Treiben bieten die umschlingenden Gebäudeformen sowie das üppige Grün der Anlagen. Atmosphärisch denkt man an Sean Connery alias James Bond mit Cocktail am Pool und Frauen, die sich in Bikinis rekeln. Gestalterisch findet man von 1955 bis 1965 oft raue Materialien, gerne werden Sichtbeton und andere körnige Oberflächen eingesetzt. Nach außen wirken die Gebäude mit Beton, Stahl und Glas relativ geschlossen, einzig durchgängige großflächige Fensterbänder lassen ins bunte Gesicht des Inneren blicken. Extravagante Formen treffen auf grafische Muster, vom zarten Pastell bis zu ausdrucksstarken Knalltönen darf nichts ausgelassen werden.
Holz findet man häufig in der Rezeptionsgestaltung, der Boden strahlt Lebendigkeit aus und kleine Sitzgelegenheiten verleiten zum Verweilen. Der Aufstieg von Plastik setzte dem Design keine Grenzen mehr und organische Formen prägten die Möbel. Aber auch Schlichtheit, durch lange unverschnörkelte Sideboards oder luftige Bücherregale, ist zu finden. Lampen wurden tief gehängt und erleuchten in strahlenden Farben. Der Nierentisch erlangt seine Berühmtheit oder die Swan-Chairs von Arne Jacobsen aus Dänemark.
Zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten ergeben sich und Mitte der 1950er-Jahre hält die Utopie Einzug: Disneyland erobert die Welt. 1955 wird in Kalifornien der erste Disney-Freizeitpark samt Disney-Hotel eröffnet (Abb. 3 und 4), eine neue Ära von Fantasiearchitektur entsteht. Märchen und Comicwelten verführen zum Träumen und Eintauchen, die Realität verliert. Hand in Hand mit den USA gewinnen auch in Österreich Freizeitparks an Bedeutung;
1958 eröffnet Minimundus. Das Ziel dieser Parks ist jedoch da wie dort dasselbe: Unterhaltung. Die Tristesse der Kriegsjahre verblasst, alles ist möglich in den Zeiten des Aufschwungs. Während Spanien die Costa Brava mit Bettenburgen zupflastert, eilt Griechenland in die Moderne und gründet das Xenia-Bauprogramm, eine Abteilung der griechischen Zentrale für Fremdenverkehr. Das Programm soll als Vorbild für die private Hotelbauwirtschaft dienen, Hotels mit architektonischem Anspruch propagieren und Gäste durch Komfort begeistern. So entstanden in den Jahren 1955 bis 1965 circa 50 Hotels, geplant und gebaut von jungen griechischen Architekten.
Heute ist das Erbe des Xenia-Programms spärlich, eine Würdigung blieb aus. Hotels wurden geschlossen, abgerissen und bis zur Unkenntlichkeit umgebaut. Einzig das Hotel Xenia auf Mykonos restaurierte man denkmalgerecht und eröffnete es 2004 als Designhotel unter dem Namen Theoxenia Mykonos.
Heute propagieren Lifestylemagazine und Szenepostillen eine klare Botschaft: Retro ist schick, die „Rolling Fifties“ und die „Swinging Sixities“ sind am Vormarsch. Motel One, eine deutsche Budgethotelkette, bedient sich etwa des Retrolooks und der berühmte Egg-Chair von Arne Jacobsen wird zum türkisen Markenelement der Rezeption. Die Architektur der Sechziger ist alles andere als ein Auslaufmodell. Ein Beispiel ist das 2011 in Wien eröffnete zweite Hotel Daniel, basierend auf dem Hoffmann-La-Roche-Bürogebäude aus den 1960ern von Georg Lippert und Roland Rohn. Die Fassade im Curtain-Wall-Stil blieb original erhalten, ein Glücksfall für das alte Baujuwel . Der Sixties-Look lockt auch im alpinen Bereich – das Hotel Miramonte in Bad Gastein vermarktet sich etwa als ein Third Place mit k&k-Urbanität und 60ies-Flair. Und im Hotel der Therme Vals findet man sogar noch originale Zimmer dieser Zeit. Die Außenhäuser Tomül und Zervreila geben ein 1960er-Hochseefeeling mitten in der Schweizer Bergwelt.
Und auch das Parkhotel Pörtschach funkelt zu seinem runden Jubiläum 2013 in seiner 1960er-Pracht.
Etablissement am See
In den 1960er-Jahren florierte die Wirtschaft, die Trümmer des Krieges waren beseitigt, die Ölkrise war noch weit weg und der Wohlstand zog ein. Plötzlich konnten Urlaubsträume in Erfüllung gehen und der jährliche Sommerurlaub mit dem Auto wurde für die breite Masse zur Normalität. Die regelmäßige Wanderbewegung in den Süden setzte ein und hat bis heute nicht geendet. Das Phänomen des Massentourismus war geboren und brachte blitzartig neue Anforderungen. Soziale Maßnahmen wie kürzere Arbeitszeiten und Urlaubsanspruch lösten eine Entwicklung von der Arbeits- zur Freizeitgesellschaft aus. Parallel dazu organisierte und institutionalisierte man den Tourismus: Reiseveranstalter wie TUI, Neckermann, Quelle etc. schnürten Angebote für die Bewegungen der Massen und der Staat begleitete sie mit der Österreich Werbung und Infrastrukturmaßnahmen, etwa dem Ausbau des Straßennetzes.
In den Urlaubsgegenden investierte man rege, um den Ansturm der Reisenden aufzunehmen.
Nun zog auch hier der Aufschwung ein. Plötzlich waren Urbanität und Modernität zu erkennen. Pralle Zuversicht zeigte sich in den Bauten, als würden die Massen unversiegbar strömen. Man wollte weg vom Natürlichen und hin zum außergewöhnlichen.
Es wurde vor allem in die Höhe gebaut. In den Vereinigten Staaten entstanden gemischte Hochhauskomplexe mit Hotelzimmern, Wohnungen und Büroräumlichkeiten, wie etwa das UN Plaza Hotel von Kevin Rode in NYC.
Die Hotelkette Hilton preschte weltweit vor, sie bot Uniformität durch eine architektonische Corporate Identity mit lokalem Kolorit. In dieser Entwicklung stach ein Architekt hervor: John Portman, der als Erfinder der mehrstöckigen Atrium-Hotels gilt. Dieser neu geschaffene öffentliche Raum zieht nicht nur Reisende, sondern auch die lokale Bevölkerung an und lässt Hotels zum gesellschaftlichen Treffpunkt avancieren. Schön zu beobachten ist dieser Zeitgeist in der momentan aktuellen Kultserie „Mad Men“ von Matthew Weiner. Die schicke New Yorker Society triff sich in den großen Häusern, um Geschäfte zu machen und um ihren Wohlstand zu inszenieren. Konferenzräumlichkeiten werden zum fixen Bestandteil von Stadthotels und Hoteleröffnungen zum gesellschaftlichen Ereignis.
Zum Urlauben begibt man sich ab den 1960ern gerne auch in Resorts. Diese sind eine Zufluchtsstätte, man will raus aus dem Alltag und rein in den Urlaub. Der abgegrenzte Bereich soll großzügig wirken und dabei das Gefühl vermitteln, frei zu sein. Das Herzstück der Resorts ist der Pool, dort lebt die Gesellschaft.
Sicherheit für das Treiben bieten die umschlingenden Gebäudeformen sowie das üppige Grün der Anlagen. Atmosphärisch denkt man an Sean Connery alias James Bond mit Cocktail am Pool und Frauen, die sich in Bikinis rekeln. Gestalterisch findet man von 1955 bis 1965 oft raue Materialien, gerne werden Sichtbeton und andere körnige Oberflächen eingesetzt. Nach außen wirken die Gebäude mit Beton, Stahl und Glas relativ geschlossen, einzig durchgängige großflächige Fensterbänder lassen ins bunte Gesicht des Inneren blicken. Extravagante Formen treffen auf grafische Muster, vom zarten Pastell bis zu ausdrucksstarken Knalltönen darf nichts ausgelassen werden.
Holz findet man häufig in der Rezeptionsgestaltung, der Boden strahlt Lebendigkeit aus und kleine Sitzgelegenheiten verleiten zum Verweilen. Der Aufstieg von Plastik setzte dem Design keine Grenzen mehr und organische Formen prägten die Möbel. Aber auch Schlichtheit, durch lange unverschnörkelte Sideboards oder luftige Bücherregale, ist zu finden. Lampen wurden tief gehängt und erleuchten in strahlenden Farben. Der Nierentisch erlangt seine Berühmtheit oder die Swan-Chairs von Arne Jacobsen aus Dänemark.
Zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten ergeben sich und Mitte der 1950er-Jahre hält die Utopie Einzug: Disneyland erobert die Welt. 1955 wird in Kalifornien der erste Disney-Freizeitpark samt Disney-Hotel eröffnet (Abb. 3 und 4), eine neue Ära von Fantasiearchitektur entsteht. Märchen und Comicwelten verführen zum Träumen und Eintauchen, die Realität verliert. Hand in Hand mit den USA gewinnen auch in Österreich Freizeitparks an Bedeutung;
1958 eröffnet Minimundus. Das Ziel dieser Parks ist jedoch da wie dort dasselbe: Unterhaltung. Die Tristesse der Kriegsjahre verblasst, alles ist möglich in den Zeiten des Aufschwungs. Während Spanien die Costa Brava mit Bettenburgen zupflastert, eilt Griechenland in die Moderne und gründet das Xenia-Bauprogramm, eine Abteilung der griechischen Zentrale für Fremdenverkehr. Das Programm soll als Vorbild für die private Hotelbauwirtschaft dienen, Hotels mit architektonischem Anspruch propagieren und Gäste durch Komfort begeistern. So entstanden in den Jahren 1955 bis 1965 circa 50 Hotels, geplant und gebaut von jungen griechischen Architekten.
Heute ist das Erbe des Xenia-Programms spärlich, eine Würdigung blieb aus. Hotels wurden geschlossen, abgerissen und bis zur Unkenntlichkeit umgebaut. Einzig das Hotel Xenia auf Mykonos restaurierte man denkmalgerecht und eröffnete es 2004 als Designhotel unter dem Namen Theoxenia Mykonos.
Heute propagieren Lifestylemagazine und Szenepostillen eine klare Botschaft: Retro ist schick, die „Rolling Fifties“ und die „Swinging Sixities“ sind am Vormarsch. Motel One, eine deutsche Budgethotelkette, bedient sich etwa des Retrolooks und der berühmte Egg-Chair von Arne Jacobsen wird zum türkisen Markenelement der Rezeption. Die Architektur der Sechziger ist alles andere als ein Auslaufmodell. Ein Beispiel ist das 2011 in Wien eröffnete zweite Hotel Daniel, basierend auf dem Hoffmann-La-Roche-Bürogebäude aus den 1960ern von Georg Lippert und Roland Rohn. Die Fassade im Curtain-Wall-Stil blieb original erhalten, ein Glücksfall für das alte Baujuwel . Der Sixties-Look lockt auch im alpinen Bereich – das Hotel Miramonte in Bad Gastein vermarktet sich etwa als ein Third Place mit k&k-Urbanität und 60ies-Flair. Und im Hotel der Therme Vals findet man sogar noch originale Zimmer dieser Zeit. Die Außenhäuser Tomül und Zervreila geben ein 1960er-Hochseefeeling mitten in der Schweizer Bergwelt.
Und auch das Parkhotel Pörtschach funkelt zu seinem runden Jubiläum 2013 in seiner 1960er-Pracht.
Eleganz und Wohnlichkeit
In den 1960er-Jahren florierte die Wirtschaft, die Trümmer des Krieges waren beseitigt, die Ölkrise war noch weit weg und der Wohlstand zog ein. Plötzlich konnten Urlaubsträume in Erfüllung gehen und der jährliche Sommerurlaub mit dem Auto wurde für die breite Masse zur Normalität. Die regelmäßige Wanderbewegung in den Süden setzte ein und hat bis heute nicht geendet. Das Phänomen des Massentourismus war geboren und brachte blitzartig neue Anforderungen. Soziale Maßnahmen wie kürzere Arbeitszeiten und Urlaubsanspruch lösten eine Entwicklung von der Arbeits- zur Freizeitgesellschaft aus. Parallel dazu organisierte und institutionalisierte man den Tourismus: Reiseveranstalter wie TUI, Neckermann, Quelle etc. schnürten Angebote für die Bewegungen der Massen und der Staat begleitete sie mit der Österreich Werbung und Infrastrukturmaßnahmen, etwa dem Ausbau des Straßennetzes.
In den Urlaubsgegenden investierte man rege, um den Ansturm der Reisenden aufzunehmen.
Nun zog auch hier der Aufschwung ein. Plötzlich waren Urbanität und Modernität zu erkennen. Pralle Zuversicht zeigte sich in den Bauten, als würden die Massen unversiegbar strömen. Man wollte weg vom Natürlichen und hin zum außergewöhnlichen.
Es wurde vor allem in die Höhe gebaut. In den Vereinigten Staaten entstanden gemischte Hochhauskomplexe mit Hotelzimmern, Wohnungen und Büroräumlichkeiten, wie etwa das UN Plaza Hotel von Kevin Rode in NYC.
Die Hotelkette Hilton preschte weltweit vor, sie bot Uniformität durch eine architektonische Corporate Identity mit lokalem Kolorit. In dieser Entwicklung stach ein Architekt hervor: John Portman, der als Erfinder der mehrstöckigen Atrium-Hotels gilt. Dieser neu geschaffene öffentliche Raum zieht nicht nur Reisende, sondern auch die lokale Bevölkerung an und lässt Hotels zum gesellschaftlichen Treffpunkt avancieren. Schön zu beobachten ist dieser Zeitgeist in der momentan aktuellen Kultserie „Mad Men“ von Matthew Weiner. Die schicke New Yorker Society triff sich in den großen Häusern, um Geschäfte zu machen und um ihren Wohlstand zu inszenieren. Konferenzräumlichkeiten werden zum fixen Bestandteil von Stadthotels und Hoteleröffnungen zum gesellschaftlichen Ereignis.
Zum Urlauben begibt man sich ab den 1960ern gerne auch in Resorts. Diese sind eine Zufluchtsstätte, man will raus aus dem Alltag und rein in den Urlaub. Der abgegrenzte Bereich soll großzügig wirken und dabei das Gefühl vermitteln, frei zu sein. Das Herzstück der Resorts ist der Pool, dort lebt die Gesellschaft.
Sicherheit für das Treiben bieten die umschlingenden Gebäudeformen sowie das üppige Grün der Anlagen. Atmosphärisch denkt man an Sean Connery alias James Bond mit Cocktail am Pool und Frauen, die sich in Bikinis rekeln. Gestalterisch findet man von 1955 bis 1965 oft raue Materialien, gerne werden Sichtbeton und andere körnige Oberflächen eingesetzt. Nach außen wirken die Gebäude mit Beton, Stahl und Glas relativ geschlossen, einzig durchgängige großflächige Fensterbänder lassen ins bunte Gesicht des Inneren blicken. Extravagante Formen treffen auf grafische Muster, vom zarten Pastell bis zu ausdrucksstarken Knalltönen darf nichts ausgelassen werden.
Holz findet man häufig in der Rezeptionsgestaltung, der Boden strahlt Lebendigkeit aus und kleine Sitzgelegenheiten verleiten zum Verweilen. Der Aufstieg von Plastik setzte dem Design keine Grenzen mehr und organische Formen prägten die Möbel. Aber auch Schlichtheit, durch lange unverschnörkelte Sideboards oder luftige Bücherregale, ist zu finden. Lampen wurden tief gehängt und erleuchten in strahlenden Farben. Der Nierentisch erlangt seine Berühmtheit oder die Swan-Chairs von Arne Jacobsen aus Dänemark.
Zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten ergeben sich und Mitte der 1950er-Jahre hält die Utopie Einzug: Disneyland erobert die Welt. 1955 wird in Kalifornien der erste Disney-Freizeitpark samt Disney-Hotel eröffnet (Abb. 3 und 4), eine neue Ära von Fantasiearchitektur entsteht. Märchen und Comicwelten verführen zum Träumen und Eintauchen, die Realität verliert. Hand in Hand mit den USA gewinnen auch in Österreich Freizeitparks an Bedeutung;
1958 eröffnet Minimundus. Das Ziel dieser Parks ist jedoch da wie dort dasselbe: Unterhaltung. Die Tristesse der Kriegsjahre verblasst, alles ist möglich in den Zeiten des Aufschwungs. Während Spanien die Costa Brava mit Bettenburgen zupflastert, eilt Griechenland in die Moderne und gründet das Xenia-Bauprogramm, eine Abteilung der griechischen Zentrale für Fremdenverkehr. Das Programm soll als Vorbild für die private Hotelbauwirtschaft dienen, Hotels mit architektonischem Anspruch propagieren und Gäste durch Komfort begeistern. So entstanden in den Jahren 1955 bis 1965 circa 50 Hotels, geplant und gebaut von jungen griechischen Architekten.
Heute ist das Erbe des Xenia-Programms spärlich, eine Würdigung blieb aus. Hotels wurden geschlossen, abgerissen und bis zur Unkenntlichkeit umgebaut. Einzig das Hotel Xenia auf Mykonos restaurierte man denkmalgerecht und eröffnete es 2004 als Designhotel unter dem Namen Theoxenia Mykonos.
Heute propagieren Lifestylemagazine und Szenepostillen eine klare Botschaft: Retro ist schick, die „Rolling Fifties“ und die „Swinging Sixities“ sind am Vormarsch. Motel One, eine deutsche Budgethotelkette, bedient sich etwa des Retrolooks und der berühmte Egg-Chair von Arne Jacobsen wird zum türkisen Markenelement der Rezeption. Die Architektur der Sechziger ist alles andere als ein Auslaufmodell. Ein Beispiel ist das 2011 in Wien eröffnete zweite Hotel Daniel, basierend auf dem Hoffmann-La-Roche-Bürogebäude aus den 1960ern von Georg Lippert und Roland Rohn. Die Fassade im Curtain-Wall-Stil blieb original erhalten, ein Glücksfall für das alte Baujuwel . Der Sixties-Look lockt auch im alpinen Bereich – das Hotel Miramonte in Bad Gastein vermarktet sich etwa als ein Third Place mit k&k-Urbanität und 60ies-Flair. Und im Hotel der Therme Vals findet man sogar noch originale Zimmer dieser Zeit. Die Außenhäuser Tomül und Zervreila geben ein 1960er-Hochseefeeling mitten in der Schweizer Bergwelt.
Und auch das Parkhotel Pörtschach funkelt zu seinem runden Jubiläum 2013 in seiner 1960er-Pracht.
Das Appartementhaus der 1960er-Jahre heute
In den 1960er-Jahren florierte die Wirtschaft, die Trümmer des Krieges waren beseitigt, die Ölkrise war noch weit weg und der Wohlstand zog ein. Plötzlich konnten Urlaubsträume in Erfüllung gehen und der jährliche Sommerurlaub mit dem Auto wurde für die breite Masse zur Normalität. Die regelmäßige Wanderbewegung in den Süden setzte ein und hat bis heute nicht geendet. Das Phänomen des Massentourismus war geboren und brachte blitzartig neue Anforderungen. Soziale Maßnahmen wie kürzere Arbeitszeiten und Urlaubsanspruch lösten eine Entwicklung von der Arbeits- zur Freizeitgesellschaft aus. Parallel dazu organisierte und institutionalisierte man den Tourismus: Reiseveranstalter wie TUI, Neckermann, Quelle etc. schnürten Angebote für die Bewegungen der Massen und der Staat begleitete sie mit der Österreich Werbung und Infrastrukturmaßnahmen, etwa dem Ausbau des Straßennetzes.
In den Urlaubsgegenden investierte man rege, um den Ansturm der Reisenden aufzunehmen.
Nun zog auch hier der Aufschwung ein. Plötzlich waren Urbanität und Modernität zu erkennen. Pralle Zuversicht zeigte sich in den Bauten, als würden die Massen unversiegbar strömen. Man wollte weg vom Natürlichen und hin zum außergewöhnlichen.
Es wurde vor allem in die Höhe gebaut. In den Vereinigten Staaten entstanden gemischte Hochhauskomplexe mit Hotelzimmern, Wohnungen und Büroräumlichkeiten, wie etwa das UN Plaza Hotel von Kevin Rode in NYC.
Die Hotelkette Hilton preschte weltweit vor, sie bot Uniformität durch eine architektonische Corporate Identity mit lokalem Kolorit. In dieser Entwicklung stach ein Architekt hervor: John Portman, der als Erfinder der mehrstöckigen Atrium-Hotels gilt. Dieser neu geschaffene öffentliche Raum zieht nicht nur Reisende, sondern auch die lokale Bevölkerung an und lässt Hotels zum gesellschaftlichen Treffpunkt avancieren. Schön zu beobachten ist dieser Zeitgeist in der momentan aktuellen Kultserie „Mad Men“ von Matthew Weiner. Die schicke New Yorker Society triff sich in den großen Häusern, um Geschäfte zu machen und um ihren Wohlstand zu inszenieren. Konferenzräumlichkeiten werden zum fixen Bestandteil von Stadthotels und Hoteleröffnungen zum gesellschaftlichen Ereignis.
Zum Urlauben begibt man sich ab den 1960ern gerne auch in Resorts. Diese sind eine Zufluchtsstätte, man will raus aus dem Alltag und rein in den Urlaub. Der abgegrenzte Bereich soll großzügig wirken und dabei das Gefühl vermitteln, frei zu sein. Das Herzstück der Resorts ist der Pool, dort lebt die Gesellschaft.
Sicherheit für das Treiben bieten die umschlingenden Gebäudeformen sowie das üppige Grün der Anlagen. Atmosphärisch denkt man an Sean Connery alias James Bond mit Cocktail am Pool und Frauen, die sich in Bikinis rekeln. Gestalterisch findet man von 1955 bis 1965 oft raue Materialien, gerne werden Sichtbeton und andere körnige Oberflächen eingesetzt. Nach außen wirken die Gebäude mit Beton, Stahl und Glas relativ geschlossen, einzig durchgängige großflächige Fensterbänder lassen ins bunte Gesicht des Inneren blicken. Extravagante Formen treffen auf grafische Muster, vom zarten Pastell bis zu ausdrucksstarken Knalltönen darf nichts ausgelassen werden.
Holz findet man häufig in der Rezeptionsgestaltung, der Boden strahlt Lebendigkeit aus und kleine Sitzgelegenheiten verleiten zum Verweilen. Der Aufstieg von Plastik setzte dem Design keine Grenzen mehr und organische Formen prägten die Möbel. Aber auch Schlichtheit, durch lange unverschnörkelte Sideboards oder luftige Bücherregale, ist zu finden. Lampen wurden tief gehängt und erleuchten in strahlenden Farben. Der Nierentisch erlangt seine Berühmtheit oder die Swan-Chairs von Arne Jacobsen aus Dänemark.
Zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten ergeben sich und Mitte der 1950er-Jahre hält die Utopie Einzug: Disneyland erobert die Welt. 1955 wird in Kalifornien der erste Disney-Freizeitpark samt Disney-Hotel eröffnet (Abb. 3 und 4), eine neue Ära von Fantasiearchitektur entsteht. Märchen und Comicwelten verführen zum Träumen und Eintauchen, die Realität verliert. Hand in Hand mit den USA gewinnen auch in Österreich Freizeitparks an Bedeutung;
1958 eröffnet Minimundus. Das Ziel dieser Parks ist jedoch da wie dort dasselbe: Unterhaltung. Die Tristesse der Kriegsjahre verblasst, alles ist möglich in den Zeiten des Aufschwungs. Während Spanien die Costa Brava mit Bettenburgen zupflastert, eilt Griechenland in die Moderne und gründet das Xenia-Bauprogramm, eine Abteilung der griechischen Zentrale für Fremdenverkehr. Das Programm soll als Vorbild für die private Hotelbauwirtschaft dienen, Hotels mit architektonischem Anspruch propagieren und Gäste durch Komfort begeistern. So entstanden in den Jahren 1955 bis 1965 circa 50 Hotels, geplant und gebaut von jungen griechischen Architekten.
Heute ist das Erbe des Xenia-Programms spärlich, eine Würdigung blieb aus. Hotels wurden geschlossen, abgerissen und bis zur Unkenntlichkeit umgebaut. Einzig das Hotel Xenia auf Mykonos restaurierte man denkmalgerecht und eröffnete es 2004 als Designhotel unter dem Namen Theoxenia Mykonos.
Heute propagieren Lifestylemagazine und Szenepostillen eine klare Botschaft: Retro ist schick, die „Rolling Fifties“ und die „Swinging Sixities“ sind am Vormarsch. Motel One, eine deutsche Budgethotelkette, bedient sich etwa des Retrolooks und der berühmte Egg-Chair von Arne Jacobsen wird zum türkisen Markenelement der Rezeption. Die Architektur der Sechziger ist alles andere als ein Auslaufmodell. Ein Beispiel ist das 2011 in Wien eröffnete zweite Hotel Daniel, basierend auf dem Hoffmann-La-Roche-Bürogebäude aus den 1960ern von Georg Lippert und Roland Rohn. Die Fassade im Curtain-Wall-Stil blieb original erhalten, ein Glücksfall für das alte Baujuwel . Der Sixties-Look lockt auch im alpinen Bereich – das Hotel Miramonte in Bad Gastein vermarktet sich etwa als ein Third Place mit k&k-Urbanität und 60ies-Flair. Und im Hotel der Therme Vals findet man sogar noch originale Zimmer dieser Zeit. Die Außenhäuser Tomül und Zervreila geben ein 1960er-Hochseefeeling mitten in der Schweizer Bergwelt.
Und auch das Parkhotel Pörtschach funkelt zu seinem runden Jubiläum 2013 in seiner 1960er-Pracht.
Großzügigkeit, Offenheit und Transparenz
In den 1960er-Jahren florierte die Wirtschaft, die Trümmer des Krieges waren beseitigt, die Ölkrise war noch weit weg und der Wohlstand zog ein. Plötzlich konnten Urlaubsträume in Erfüllung gehen und der jährliche Sommerurlaub mit dem Auto wurde für die breite Masse zur Normalität. Die regelmäßige Wanderbewegung in den Süden setzte ein und hat bis heute nicht geendet. Das Phänomen des Massentourismus war geboren und brachte blitzartig neue Anforderungen. Soziale Maßnahmen wie kürzere Arbeitszeiten und Urlaubsanspruch lösten eine Entwicklung von der Arbeits- zur Freizeitgesellschaft aus. Parallel dazu organisierte und institutionalisierte man den Tourismus: Reiseveranstalter wie TUI, Neckermann, Quelle etc. schnürten Angebote für die Bewegungen der Massen und der Staat begleitete sie mit der Österreich Werbung und Infrastrukturmaßnahmen, etwa dem Ausbau des Straßennetzes.
In den Urlaubsgegenden investierte man rege, um den Ansturm der Reisenden aufzunehmen.
Nun zog auch hier der Aufschwung ein. Plötzlich waren Urbanität und Modernität zu erkennen. Pralle Zuversicht zeigte sich in den Bauten, als würden die Massen unversiegbar strömen. Man wollte weg vom Natürlichen und hin zum außergewöhnlichen.
Es wurde vor allem in die Höhe gebaut. In den Vereinigten Staaten entstanden gemischte Hochhauskomplexe mit Hotelzimmern, Wohnungen und Büroräumlichkeiten, wie etwa das UN Plaza Hotel von Kevin Rode in NYC.
Die Hotelkette Hilton preschte weltweit vor, sie bot Uniformität durch eine architektonische Corporate Identity mit lokalem Kolorit. In dieser Entwicklung stach ein Architekt hervor: John Portman, der als Erfinder der mehrstöckigen Atrium-Hotels gilt. Dieser neu geschaffene öffentliche Raum zieht nicht nur Reisende, sondern auch die lokale Bevölkerung an und lässt Hotels zum gesellschaftlichen Treffpunkt avancieren. Schön zu beobachten ist dieser Zeitgeist in der momentan aktuellen Kultserie „Mad Men“ von Matthew Weiner. Die schicke New Yorker Society triff sich in den großen Häusern, um Geschäfte zu machen und um ihren Wohlstand zu inszenieren. Konferenzräumlichkeiten werden zum fixen Bestandteil von Stadthotels und Hoteleröffnungen zum gesellschaftlichen Ereignis.
Zum Urlauben begibt man sich ab den 1960ern gerne auch in Resorts. Diese sind eine Zufluchtsstätte, man will raus aus dem Alltag und rein in den Urlaub. Der abgegrenzte Bereich soll großzügig wirken und dabei das Gefühl vermitteln, frei zu sein. Das Herzstück der Resorts ist der Pool, dort lebt die Gesellschaft.
Sicherheit für das Treiben bieten die umschlingenden Gebäudeformen sowie das üppige Grün der Anlagen. Atmosphärisch denkt man an Sean Connery alias James Bond mit Cocktail am Pool und Frauen, die sich in Bikinis rekeln. Gestalterisch findet man von 1955 bis 1965 oft raue Materialien, gerne werden Sichtbeton und andere körnige Oberflächen eingesetzt. Nach außen wirken die Gebäude mit Beton, Stahl und Glas relativ geschlossen, einzig durchgängige großflächige Fensterbänder lassen ins bunte Gesicht des Inneren blicken. Extravagante Formen treffen auf grafische Muster, vom zarten Pastell bis zu ausdrucksstarken Knalltönen darf nichts ausgelassen werden.
Holz findet man häufig in der Rezeptionsgestaltung, der Boden strahlt Lebendigkeit aus und kleine Sitzgelegenheiten verleiten zum Verweilen. Der Aufstieg von Plastik setzte dem Design keine Grenzen mehr und organische Formen prägten die Möbel. Aber auch Schlichtheit, durch lange unverschnörkelte Sideboards oder luftige Bücherregale, ist zu finden. Lampen wurden tief gehängt und erleuchten in strahlenden Farben. Der Nierentisch erlangt seine Berühmtheit oder die Swan-Chairs von Arne Jacobsen aus Dänemark.
Zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten ergeben sich und Mitte der 1950er-Jahre hält die Utopie Einzug: Disneyland erobert die Welt. 1955 wird in Kalifornien der erste Disney-Freizeitpark samt Disney-Hotel eröffnet (Abb. 3 und 4), eine neue Ära von Fantasiearchitektur entsteht. Märchen und Comicwelten verführen zum Träumen und Eintauchen, die Realität verliert. Hand in Hand mit den USA gewinnen auch in Österreich Freizeitparks an Bedeutung;
1958 eröffnet Minimundus. Das Ziel dieser Parks ist jedoch da wie dort dasselbe: Unterhaltung. Die Tristesse der Kriegsjahre verblasst, alles ist möglich in den Zeiten des Aufschwungs. Während Spanien die Costa Brava mit Bettenburgen zupflastert, eilt Griechenland in die Moderne und gründet das Xenia-Bauprogramm, eine Abteilung der griechischen Zentrale für Fremdenverkehr. Das Programm soll als Vorbild für die private Hotelbauwirtschaft dienen, Hotels mit architektonischem Anspruch propagieren und Gäste durch Komfort begeistern. So entstanden in den Jahren 1955 bis 1965 circa 50 Hotels, geplant und gebaut von jungen griechischen Architekten.
Heute ist das Erbe des Xenia-Programms spärlich, eine Würdigung blieb aus. Hotels wurden geschlossen, abgerissen und bis zur Unkenntlichkeit umgebaut. Einzig das Hotel Xenia auf Mykonos restaurierte man denkmalgerecht und eröffnete es 2004 als Designhotel unter dem Namen Theoxenia Mykonos.
Heute propagieren Lifestylemagazine und Szenepostillen eine klare Botschaft: Retro ist schick, die „Rolling Fifties“ und die „Swinging Sixities“ sind am Vormarsch. Motel One, eine deutsche Budgethotelkette, bedient sich etwa des Retrolooks und der berühmte Egg-Chair von Arne Jacobsen wird zum türkisen Markenelement der Rezeption. Die Architektur der Sechziger ist alles andere als ein Auslaufmodell. Ein Beispiel ist das 2011 in Wien eröffnete zweite Hotel Daniel, basierend auf dem Hoffmann-La-Roche-Bürogebäude aus den 1960ern von Georg Lippert und Roland Rohn. Die Fassade im Curtain-Wall-Stil blieb original erhalten, ein Glücksfall für das alte Baujuwel . Der Sixties-Look lockt auch im alpinen Bereich – das Hotel Miramonte in Bad Gastein vermarktet sich etwa als ein Third Place mit k&k-Urbanität und 60ies-Flair. Und im Hotel der Therme Vals findet man sogar noch originale Zimmer dieser Zeit. Die Außenhäuser Tomül und Zervreila geben ein 1960er-Hochseefeeling mitten in der Schweizer Bergwelt.
Und auch das Parkhotel Pörtschach funkelt zu seinem runden Jubiläum 2013 in seiner 1960er-Pracht.


Nachhaltigkeit wirdbei uns großgeschrieben
Das Parkhotel Pörtschach verfügt über 191 Zimmer und dementsprechend verbrauchen wir jährlich rund 11.000 m³ Wasser und 1.000.000 kWh Strom. Nachhaltigkeit ist uns ein großes Anliegen – daher verzichten wir auf stromintensive Klimaanlagen.
Seien auch Sie Teil einer nachhaltigeren Gesellschaft und helfen Sie uns, verantwortungsbewusst gegen übermäßigen Energiekonsum vorzugehen. Vielen Dank.
Virtueller Einblickins Parkhotel Pörtschach
Erkunden Sie unsere Räumlichkeiten online – mit der virtuellen 360°-Tour erleben Sie Atmosphäre und Ausstattung ganz bequem von zu Hause aus.